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Thomas Grohmann

Unter dem Kreuz des Südens - Planeten und Deep Sky im namibischen Herbst

Aktualisiert: 8. Mai 2022



Wir sind zum Neumondtermin am 1. Mai 2022 wieder für einige Sternennächte mit einer Astrofotografengruppe der Sternwarte Hofheim zur Tivoli Southern Sky Guest Farm gereist. Die relativ lange Vorlaufzeit von 2 1/2 Jahren schiffte uns rückblickend mit perfektem Timing um die Einschränkungen der Corona-Pandemie herum.




Auch wenn der Gästebetrieb gerade erst wieder anlief, paarte sich auf der Farm wieder alles zu einem perfekten Astroaufenthalt: Service und nächtlicher Himmel ließen - bis auf drei Wolkennächte - keine Wünsche offen. Wie man sich das ganze Drumherum vorstellen kann, ist unter diesem Link zusammengestellt.



Jeweils in den frühen Morgenstunden präsentierten sich die hellen Planeten Saturn, Mars, Venus und Jupiter in einer Kette entlang der Ekliptik (scheinbare Sonnenbahn am Fixsternhimmel, auf der sich in etwa auch die Planeten und der Mond bewegen), die zu diesem Zeitpunkt fast senkrecht auf der Horizontlinie stand. Bei genauem Hinsehen war als kleines Pünktchen auch Neptun im Planetenreigen zu entdecken. In den ersten Tagen dominierte der abnehmende, aber noch sehr grell erscheinende Mond die Szene. Am 1. Mai ereignete sich eine enge Konjunktion Venus/Jupiter.



Ein faszinierender Anblick bot sich uns in den Dämmerungsphasen: Der gleitende Farbübergang am Horizont vom satten, leuchtenden Rot in Sonnennähe über Zart-Orange in das Blau-Grün und anschließend noch/schon Dunkelgrau der Nacht wirkte so unwirklich, dass selbst die Smartphones sich weigerten, den korrekten Weißabgleich und Kontrastausgleich zu liefern.



Die vorstehende Aufnahme vom Ende der astronomischen Nacht verdeutlicht dies und zeigt gleichzeitig auch (fast) alles, was der Blick in Richtung Osten bot: Planetenreigen mit Saturn, Mars, enger Venus/Jupiter-Konjunktion im Zodiakallicht, Airglow, aufziehende Morgendämmerung und darüber in Dunkelheit noch das Milchstraßenzentrum im Zenit.


Weitere Aufnahmen von der interessanten Planetenkonstellation, vom Gegenschein und Stimmungen gibt es hier.


Die sogenannten Deep Sky-Aufnahmen, also Langzeitbelichtungen von astronomischen Objekten durch ein Teleskop, werden demnächst in aufwendigen Verfahren entwickelt und mit weiteren Erläuterungen in diesem Order präsentiert. Das Parade-Objekt des Südhimmels, der helle, komplex aufgebaute und mit bloßem Auge sichtbare Eta Carinae-Nebel ist mit zwei Abbildungen bereits eingestellt.



Eine namibische Farm bietet auch bei Tageslicht etwas für das Auge: Obwohl die "Big Five" in dieser Gegend in freier Wildbahn nicht vorkommen, lassen sich jedoch verschiedene Antilopen- und Gazellenarten, Warzenschweine, zig Vogelarten (über 80 Spezies wurden auf der Farm gezählt!) und exotisch anmutende Schmetterlinge entdecken. An dieser Stelle wird gezeigt und im Laufe der Zeit vervollstänigt, was sich uns vor die Linse begeben hat.








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