
Das erste, was früher die in den Golf von Biscaya einfahrenden Seefahrer als Wegmarke wahrnahmen, waren die höchsten Erhebungen der kantabrischen Kordilleren, die sie Picos de Europa, die Gipfel von Europa, nannten. Seit 100 Jahren ist der zentrale Teil des Gebirges Naturschutzgebiet und gehört zu den meist besuchten Nationalparks in Spanien.

Die extremen Temperaturunterschiede zwischen den Hoch- und Tieflagen der bis zu 2.648 m aufragenden Picos und ihre Nähe zum Atlantik führen zu besonderen Mikroklimata und machen präzise Wettervorhersagen sehr schwierig. In den Sommermonaten können binnen weniger Augenblicke so extrem dichte Fallnebel entstehen, dass selbst erfahrene Hirten die Orientierung verlieren. Auch uns zeigten die Picos ihre verschiedenen Gesichter.


In den höheren Lagen, z.T. schon ab 1.200 m, empfing uns das schroffe Bergmassiv noch sehr winterlich und stürmisch. Dennoch konnten wir die raue Schönheit dieser Gebirgswelt auf mehreren Touren erleben.




Etwas mulmig war uns beim Überqueren eines Lawinenfeldes zumute.

In tieferen Lagen oder mit Blick vom Meer aus zeigten die Picos hingegen einen ganz anderen Reiz.





Am Fuße der „Gipfel Europas“, zum Atlantik hin, präsentierte sich die asturische Küste ebenfalls mit Gegensätzen:


Fast lieblich anmutende Landschaften wechseln sich mit schroffen Steilküsten ab. In der Nähe von Llanes etwa formte die ständige Brandung des Atlantiks sogenannte Bufones, rohrförmige Auswaschungen in den Klippen, durch die bei Sturm Meerwasser mit lautem Getöse hinaufschießt.
